Die Zukunft der Hamburger Innenstadt

Nicht nur die Corona-Krise hat gezeigt, dass die Innenstadt der Zukunft kein reines Einzelhandels- und Gastronomiezentrum mehr sein wird. Die Handelskammer Hamburg hat Chancen identifiziert und Ideen für einen umfangreichen Transformationsprozess der Hamburger Innenstadt entwickelt:

Das ganze Papier finden Sie hier zum Download:

Der Zukunftsplan für die Innenstadt ist Impuls und Auftakt für einen Ideenwettbewerb zur Entwicklung der Innenstadt in einen innovativen, attraktiven und nachhaltigen Unternehmens- und Wohnstandort, einen Ort der Identifikation sowie einen Treffpunkt für alle Bürger und Gäste zu verwandeln. Die Hamburger City soll wieder an Strahlkraft gewinnen – auch im Vergleich mit anderen Metropolen.

Zielbild zur Weiterentwicklung der Hamburger Innenstadt

Grundlage für Maßnahmen und Projektvorschläge ist ein Zielbild mit acht Dimensionen:

Die Voraussetzungen für das Gelingens sind gut, denn Bürgerschaft, Kaufleute, Immobilienbesitzer:innen sowie Politik und Verwaltung setzen sich für die Hamburger Innenstadt ein. Das zeigt sich beispielsweise an den zahlreichen Business Improvement Districts, in denen privates und öffentliches Engagement zum Wohle zentraler Standorte verbunden wird. Das ist in Deutschland einmalig und hat Vorbildcharakter.

Neue Ideen: Designmarkt, Science-Center und Freiluftarena

Die Handelskammer schlägt einen Designmarkt mit Festivalatmosphäre unter der U-Bahn-Hochbrücke am Rödingsmarkt, eine Freiluftarena für internationale Sportveranstaltungen, ein Science Center und das Konzept einer Markthalle beispielsweise in der Immobilie von GALERIA Karstadt Kaufhof an der Mönckebergstraße vor.

Cheonggyecheon Stream in downtown Seoul, South Korea.

Die Zukunft der Mobilität ist automatisiert, schnell und klimaneutral

Auch die Erreichbarkeit eines innerstädtischen Standortes ist von elementarer Bedeutung. Wir müssen hier weit über den Tellerrand schauen und nicht nur E- und Wasserstoffmobilität mitdenken, sondern auch heute kaum vorstellbare Verkehrsmittel wie autonome Busse oder Lufttaxis. In Dubai sind Fortbewegungsmittel wie Hyperloops oder Volocopter bereits in der Planung.

Die Innenstadt als Wohnstandort

Für die Belebung der Innenstadt muss sie auch als Wohnstandort weiterentwickelt werden. Neben neuen Wohnungen oder Gebäudeaufstockungen müssen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen und Spiel- und Freizeitflächen auf eine zunehmende Wohnbevölkerung ausgelegt werden. Die neuen Bewohner:innen bringen Kaufkraft mit und beleben Straßen und Plätze. Für eine pulsierende Innenstadt würden laut der Analyse der Handelskammer auch Anlässe und Orte sorgen, die einen Austausch und Aufenthalt attraktiv machen. Die Handelskammer schlägt vor, Binnenalster und Fleete mit Bootsverleih, Waterbiking, schwimmende Beachclubs und Biergärten, einem Alsterbad oder einer Seebühne in Erlebnisräume zu verwandeln. Skywalks zwischen der Innenstadt und der Hafencity würden für ein attraktives Stadtbild und einer Erleichterung der Mobilität sorgen

Alle an einem Strang ziehen

„Hamburg hat großartige Potentiale und Chancen, die konsequent genutzt werden müssen. Dieser grundlegende Transformationsprozess der Innenstadt wird nur gelingen, wenn alle City-Akteure an einem Strang ziehen. Was wir brauchen, sind innovative Ideen und Konzepte, an denen sich alle Stakeholder der Innenstadt beteiligen. Wir wollen ein Festival der besten Ideen initiieren.“

Niels Pirck, Vizepräses der Handelskammer

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Was halten Sie von unserem Zukunftsplan für die Innenstadt? Wir freuen uns über Feedback und Anregungen, in den Kommentaren, oder schreiben Sie uns hamburg2040@hk24.de.

Bildnachweise: iStock.com, Airbus, ©anja koehler | andereart.de

6 Antworten

  1. Hallo, ich finde diese Ideen hervorragend. Die Innenstadt hat mehr als Shopping in der Woche und Demos und Angeberautos am Wochenende zu bieten. Theater, Kultur und wohnen muss her. Mehr Leben in die Stadt auch nach Geschäftsschlieddung. Wir brauchen unsere Innenstadt. Hamburg vergeistert wenn wir nicht aufpassen und mitmachen und es ändern.

    1. Liebe Frau Aue, vielen Dank für Ihren Kommentar. Wir freuen uns, dass Ihnen unsere Ideen gefallen. Viele Grüße, Ihr Hamburg 2040-Team

  2. Tolle Ideen. Schade nur, dass Politik in HH zu provinziell agiert und von den genannten Vorschlägen nichts umsetzen wird. Der Hamburger Politik (alle Parteien) fehlt eine echte Vision für die Innenstadt. Es werden nur kleinere Maßnahmen folgen. Ein künstlich angelegter See über der Mö wäre mal eine radikale Veränderung, die die Innenstadt dringend braucht. Ich finde diese Idee großartig. Mehr Gastronomie mit Außenplätzen (statt Klamottenläden), würden Menschen auch nach 20.00 Uhr in die Stadt ziehen.
    Die Ludwig-Erhard und Willy-Brandt Strasse müssen untertunnelt werden. Darüber könnte man einen tollen Park/Grünzug bauen.
    Aber auch das wird leider in den nächsten Jahren nicht passieren..

  3. Liebes 2040-Team, die Ideen sind nett, zuweilen auch gut und richtig, aber was daran ist wirklich „innovativ“ im Wortsinne? Das sind doch wieder nur stumpf abgekupferte Erfolgskonzepte aus anderen Städten. Es gibt allein in Deutschland schon über 40 Science-Center in allmöglichen Größen. Zudem planen etliche Großstädte jetzt ebenfalls innerstädtische Markthallen. Nach dem Beispiel Tokio wollen sich einige Metropolen auch Digitalmuseen zulegen. Mit diesen Maßnahmen gewinnt Hamburg also kein überregionales, gar internationales Profil mehr. Für echte Innovationen, gar Unikate, die in London, Paris oder Lissabon noch niemand erdacht und ausprobiert hat, fehlt es in Senat und Wirtschaft hingegen an Fantasie und vor allem an Wagemut. In Hamburg dominiert nur eine Methode: Copy and paste. Denn konservative Investoren wollen ausschließlich erprobte best practice-Formate. Wer glaubt, man könne in HH tatsächlich etwas Neues auf die Beine stellen, hat sich dort noch nicht von Eignern und Finanzierern ernüchtern lassen. Wir haben mit einer kleinen Gruppe der Hafencity, dem Senat, der Wirtschaftsbehörde, dem City-Management und einigen Immo-Firmen mal ein gänzlich anderes Konzept für eine neuartige Besucher-Attraktion vorgestellt, aber die schmallippigen Reaktionen können Sie sich sicherlich denken: Die Immo-Eigner warten mit Blick auf ihre Grundstückswerte lieber erstmal die Entwicklung ab und hoffen insgeheim, dass die Nachbarn für mehr Frequenz sorgen können. Und die Stadt Hamburg antwortet uns in verkürzter Form: „Tolle Idee, aber bei der Standortsuche und bei der Finanzierung können wir Euch natürlich leider nicht helfen.“ Klar hält die Stadt in der City nicht die entscheidenden Immobilien und hat auch kein Geld für Experimente übrig, aber es hapert doch schon an der städtischen Initiative, Immo-Eigner, Kapitalgeber und einen Ideen-Pool, der auch mal völlig eigenständige Konzepte ermöglicht, zusammenzuführen. Uns bleibt gar nichts anderes übrig, als es mit unserem Vorhaben eher in anderen, mutigeren Städten zu versuchen. LG

    1. Lieber Herr Krieger, vielen Dank für diesen Beitrag. Wir veröffentlichen auf dieser Webseite Zukunfts-Impulse. Natürlich ist nicht jede Maßnahme auch für Hamburg sinnvoll, aber es schadet sicherlich nicht, sich ein wenig in anderen Städten umzugucken, um die Anstöße anschließend weiterzuentwickeln. Mit Hamburg 2040 haben wir nicht nur eine Initiative gestartet, sondern konzentrieren uns als Teil unserer Strategie auf die Gestaltung der Zukunft und wollen innovativen Ideen Raum geben. Wir nehmen Ihre Kritik gerne auf. Viele Grüße, Ihr Hamburg-2040-Team

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