Ein Ziel unserer Standortstrategie für Hamburg 2040 ist es, Antworten auf die Fragen zu finden: Wie können wir Innovationen und Technologien aus der Wissenschaft in die Wirtschaft bekommen? Wie können wir dafür sorgen, dass sich viele junge, innovative Unternehmen an den Standort Hamburg begeben und auch in Zukunft bleiben?
In der aktuellen Ausgabe der HW │ Hamburger Wirtschaft stellt die Handelskammer Hamburg Fragen an Jetta Frost, Professorin für Organisation und Unternehmensführung der Universität Hamburg. Das ganze Interview finden Sie hier.
Wie macht man aus innovativen Ideen marktfähige Produkte oder Dienstleistungen?
Jetta Frost: Indem man sich zunächst mal bewusst wird, dass innovative Durchbrüche in der Regel nicht auf Geistesblitzen basieren, sondern Ergebnis der Rekombination verschiedener Ideensplitter, Ressourcen, Expertisen hin zu einer Neuerung sind, die im Ergebnis Mehrwert im Sinne von mehr Wert schafft.

Wann ist der ideale Zeitpunkt zur innovativen Unternehmensgründung?
Jetta Frost: Der Weg von der Grundlagenforschung zur Gründung ist lang. Damit Start-ups nicht nach kurzem Hype von der Bildfläche verschwinden, bietet zum Beispiel das Management Transfer-Lab unserer Fakultät Formate an, in denen Studierende aller Fächer frühzeitig Selbstständigkeits- und Gründungsperspektiven lernen. Außerdem arbeitet es in enger Abstimmung mit der Wirtschaftsbehörde an einem Dashboard, um Hamburgs Förderlandschaft übersichtlich abzubilden. Gemeinsam mit anderen Hamburger Hochschulen haben wir die Existenzgründungsinitiative Startup Port eingeworben. Wichtig ist es, die Schnittstellen der verschiedenen Streckenabschnitte sichtbar zu machen und dafür Formate zu haben.
Schnittstellen wie die Innovations Kontakt Stelle (IKS) der Handelskammer?
Jetta Frost: Ja, aber auch Einrichtungen wie Hamburg Innovation und das Gründungsnetzwerk beyourpilot.
Zählt dazu auch die Handelskammer-Initiative „Hamburg 2040“, an der Sie teilnehmen?
Jetta Frost: Unbedingt. „Hamburg 2040“ sorgt für unkomplizierte Begegnungsmöglichkeiten und ist damit ein weiterer Knotenpunkt. Von denen es allerdings noch mehr geben könnte. An Wissenschaft wird gern mal kritisiert, sie säße im Elfenbeinturm. Wir haben ihn verlassen, wünschen uns aber, dass die Wirtschaft noch öfter Türen öffnet, um Problemlagen der Unternehmenspraxis auch beforschen zu können.
Fotocredit: Oliver Vonberg/Handelskammer Hamburg