Mit dem „Zukunftsplan Hafen“ hat die Handelskammer Hamburg bereits eine detaillierte Handlungsstrategie erarbeitet, wie der Hafen in eine erfolgreiche Zukunft geführt werden kann. Dafür muss der Hamburger Hafen seine im Laufe der Jahrhunderte entwickelte Fähigkeit zum Wandel erneut beweisen: Insbesondere der Kampf gegen den Klimawandel stellt den Hamburger Hafen vor große Herausforderungen – bietet aber auch gewaltige Chancen.
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, hat die Handelskammer dem Senat der Freien und Hansestadt
Hamburg unter anderem vorgeschlagen, das Hafenerweiterungsgebiet Moorburg zu einem Energie- und Klimahafen
zu entwickeln.
Moorburg: Facts & Figures
- Die Gesamtfläche des Stadtteils Moorburg beträgt etwa 1.000 Hektar.
- Etwa 700 Einwohnerinnen/Einwohner leben in Moorburg.
- In Moorburg sind etwa 60 Unternehmen mit ca. 100-150 Arbeitsplätzen ansässig.
- Seit 1375 gehört der Stadtteil Moorburg zu Hamburg. Zur Kontrolle der Schifffahrt auf der Alten Süderelbe (damals der Hauptstrom) und zur Ausübung des Stapelrechts, wurde 1390 eine Burg bzw. ein Wehrturm errichtet.
- Nach der Sturmflut von 1962 wurde der Flusslauf der alten Süderelbe nördlich von Moorburg zugeschüttet und der Abfluss über den Köhlbrand geleitet.
- Seit 1982 liegt Moorburg im Hafenerweiterungsgebiet.
- 2002 wurde nördlich an Moorburg angrenzend das Containerterminal Altenwerder (CTA) in Betrieb genommen.
- Das Dorf Moorburg sieht sich einer ungewissen Zukunft gegenüber, solange es im Hafenerweiterungsgebiet liegt.
Hier finden Sie das Zukunftskonzept der Handelskammer Hamburg zum Energie- und Klimahafen:


Flächen besser nutzen: Mit Hy-Tech-Park und E-Fuel-Hub
Mit dem Konzept konkretisiert die Handelskammer Hamburg, wie sich die Ziele von Hafen-,
Industrie- und Stadtentwicklung mit dem Ziel der Klimaneutralität in Moorburg exemplarisch verbinden
lassen. Es entstehen neue gewerbliche Flächen und damit verbundene Arbeitsplatzeffekte. Moorburg kann zum Zentrum für Forschung und Entwicklung, erneuerbare Energien, grünen Wasserstoff, alternative Kraftstoffe und die Brennstoffzellentechnologie werden. Gleichzeitig bietet dieses Konzept dem Dorf Moorburg eine neue Perspektive als prosperierender Stadtteil mit hoher Lebensqualität für heutige und künftige Bewohner und Naherholungsgebiet für die Bewohner der Metropolregion.

Um diese Vision erfolgreich umzusetzen, müssen die Weichen jetzt gestellt werden. Die Handelskammer Hamburg steht hierbei als Impulsgeber in einem breiten Dialogprozess bereit.
Was sind Ihre Meinungen zum Konzept? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen.
6 Antworten
Es fehlt in diesem Konzept eine durchgehene Ost-West Strassenanbindung, um die verschiedenen Neuentwicklungen MITEINANDER zu verknüpfen. Mit dem hier vorgelegten Konzept würde dieser Verkehr durch Moorburg führen. Ohne einer durchgehenden Verbindung ist es auch nicht möglich, die neuen Gebiete sinnvoll mit einer Buslinie zu verbinden. Der Moorburger Elbdeich ist aber eine alte Dorfstrasse, die schon für den heutigen Verkehr nicht geeignet ist. Die Fahrbahn ist vielerorts eingeengt, ganz ohne Radwege, mit zu schmalen und nicht durchgehenden Gehwegen und zu teilweise zu geringem Abstand zu angrenzenden Gebäuden. Vielmehr müsste eine südliche Ortsumgehung Moorburgs gebaut werden und der heutige Moorburger Elbdeich auf die Funktion herabgestuft werden, für die er dimensioniert ist: eine kleine Dorfstrasse. Zudem muss die hier gennante „Grünverbundung“ auch als Strasse hergestellt werden, um den Verkehr zwischen den Standorten nicht über die engste und problematischte Stelle im Dorfkern Moorburg zu führen. Der vorgeschlagene Fähranleger sollte direkt am e-Fuel-hub sein, damit dieser für die Angestellten von der Fähre zu Fuss erreichbar ist. Ein Standort am Moorburger Berg hat keinen verkehrlichen Nutzen für die täglichen Pendler.
Lieber Herr Alfonso, vielen Dank für den Kommentar und die Anregungen. Wir haben Ihre Vorschläge an unsere Fachabteilung weitergeleitet. VG, Ihr Hamburg2040-Team
Das der Ort Moorburg tatsächlich eine Zukunftsperspektive bekommt kann ich den Plänen für dies Industriegebiet auf Moorburger Flächen nicht entnehmen.
Am Status als Hafenerweiterungsgebiet wird nicht gerüttelt und die A26-Ost soll gebaut werden. Wenn der Ort dann noch von einem Industriegebiet umgeben ist und an dem letzten frei begehbaren Uferstück der Süderelbe ein Hafen entstanden ist, hat man dem Ort den letzten Rest von Lebensqualität genommen. Ein Stadtteil, der als Industriestandort stigmatisiert ist hat keine Attraktivität mehr. Mal abgesehen davon, dass nach dem Hafenentwicklungsgesetz Neubauten nicht zulässig sind und an bestehenden Gebäuden zusätzlicher Wohnraum lediglich bis maximal 20 qm erlaubt ist und es dafür nur befristete Baugenehmigungen bis 2035 gibt.
Darin eine Entwicklungsmöglichkeit zu einem prosperierenden Stadtteil zu sehen hat eine gewisse Komik.
Und ein Industriegebiet, in dem mit einem so gefährlichen Stoff wie Wasserstoff gearbeitet wird und es große Tankanlagen geben wird, muss sich zwangsläufig abschotten von seiner Umgebung. Die Grundstücke werden eingezäunt und mit Videokameras und Wachpersonal bestückt sein. Was für den geplanten Hafen sowieso gilt. Das hat für einen gleich daneben liegenden Ort nichts freundliches oder verträgliches mehr, die Atmosphäre wäre abweisend und feindselig.
Ich stelle mir für einen prosperierenden Stadtteil auch die Möglichkeit vor, dass er mit seiner Umgebung auf verschiedenste Weise in Interaktion treten kann.
Das wäre hier komplett ausgeschlossen.
Und es trifft nicht zu, dass, so wie auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Mitgliedern des Runden Tisches vor Ort von diesen behauptet wurde, die Pläne mit dem Ort abgestimmt seien und dort Zustimmung oder ähnliches finden. Den Bürgern im Ort waren die Pläne bis zur Pressekonferenz nicht bekannt, eine Abstimmung oder gar Zustimmung gibt es nicht, sie sind frei erfunden.
Es kommt hinzu, dass der Runde Tisch kein Mandat hat, eine Zukunftsperspektive für den Ort zu entwickeln. Er hat von den Bürgern lediglich die Aufgabe übertragen bekommen zu versuchen, Moorburg aus der Hafenerweiterung herauszubekommen und die Lebensbedingungen zu verbessern. Die Entwicklung einer Zukunftsperspektive gehört nicht dazu…
Liebe Frau Teichmann, vielen Dank für Ihren Kommentar. Wir haben Ihre Anmerkungen an die Beteiligten weitergegeben. Wir glauben daran, dass die aufgezeigte Perspektive dem Dorf Moorburg eine echte Zukunftsperspektive geben und mehr Lebensqualität schaffen kann. Nehmen Ihre Kritik aber natürlich sehr ernst. Viele Grüße, Ihr Hamburg 2040-Team
So lange im Bereich des Hafens noch Flächen vorgehalten werden auf denen ebenerdig PKW und vor der Verschiffung parken, ist es überhaupt nicht einzusehen, dass auch nur 1 m2 Grün- und / oder Ackefläche für die vorgestellten Pläne planiert wird.
Liebe Frau Kodrzynski, danke für Ihren Kommentar, den ich an unsere Fachabteilung weitergegeben habe. Viele Grüße, Ihr Hamburg2040-Team